Jahrestagung 2010


Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomaterialien e.V.
 

 

Daten zu der Veranstaltung

Beginn: 18. November 2010
Ende: 20. November 2010
Ort: Stadthalle Heiligenstadt
  Aegidienstraße
  37308 Heilbad Heiligenstadt

Tagungsnachlese

Nachlese der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomaterialien am 18.-20.11.2010 in Heilbad Heiligenstadt.

Dieses Jahr luden Prof. Liefeith und sein Team die Mitglieder der DGBM und Interessierte in das Thüringische Heilbad Heiligenstadt ein. Das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V . (iba) hatte zusammen mit der Conventus GmbH die Organisation der diesjährigen Jahrestagung übernommen und ein hochinteressantes Programm zusammengestellt. 270 Teilnehmer wollten sich zu den zwei großen Themenkomplexen „Bioaktive Materialien für den Gewebeersatz und neue in vitro/in vivo- Teststrategien" und „Bioaktive Materialien für die Geweberegeneration und neue Bioreaktor basierte Kultivierungsstrategien" informieren. Von den 189 angemeldeten Beiträgen kamen jedoch „nur" 153 zum Zuge, mangels Kapazität mussten leider eine Reihe von Abstracts abgelehnt werden. Trotz des dicht gepackten Programms war es aber auch nicht möglich, in der zur Verfügung stehenden Zeit mehr als die angebotenen 59 Fachvorträge und 94 Poster zu hören bzw. anzuschauen.

Die Themen, die in den einzelnen Sitzungen spannten einen Bogen vom Kontakt verschiedener Gewebe mit Biomaterialien bis hin zum Tissue Engineering und Bioreaktorentwicklung. Das Konzept, die Einführung in die unterschiedlichen Themenfelder von international anerkannten Wissenschaftlern bzw. Klinikern vornehmen zu lassen, und dieses mit Vorträgen zu kombinieren, die teilweise auch vom Nachwuchs gehalten wurden, ging auf. Lebhafte Diskussionen wurden angestoßen, teilweise musste der rege Gedankenaustausch seitens der Sitzungsleitung abgebrochen werden. In den Kaffeepausen und am Buffet des ersten Tages wurde dann in zwangloser Atmosphäre weiter diskutiert.

 

Ein besondere Programmpunkt waren die beiden Abendvorträge, die von den Professoren J. Vienken (Fresenius Medical Care, Bad Homburg) und F. Schlottig (Thommen Medical, Waldenburg/CH) gehalten wurden. Die anfängliche Skepsis, ob man denn nach einem reichhaltigen Thüringischen Buffet mit entsprechenden, teilweise alkoholischen Getränken, noch in der Lage sei, diesen Rednern zu folgen, wich einstimmiger Begeisterung. Die Auswahl der Redner, die spannende und informative Vorträge zu den Problemen der Biomaterialentwicklung in einem etwas allgemeineren Kontext hielten, überzeugte die noch zahlreich anwesenden Zuhörer. Und gerade die Möglichkeit, den Vorträgen am Abend mit einem Getränk in der Hand entspannt zu lauschen, wurde von vielen Teilnehmern als besonders stimmungsvoll empfunden. Glückwunsch, Herr Liefeith, zu dieser schönen Idee!

Bei der diesjährigen Jahrestagung kam auch der Nachwuchs nicht zu kurz. Wenn auch die meisten ihre Arbeiten in Form von Postern vorstellten, gab es auch eine Reihe von sehr überzeugenden Vorträgen. Insgesamt ist zu beobachten, dass die Qualität der Präsentationen sich einem erfreulich hohen Niveau angenähert hat.

Da das Programm erfreulich viel Zeit abseits der Sitzungen ließ (Kaffeepausen und Mittagessen fanden im Foyer statt) konnten immer wieder Fachgespräche oder Diskussionen an Ständen, an denen einigen Unternehmen über neuste apparative Entwicklungen informierten, geführt werden. Auch die Postersitzung fand regen Zuspruch, das Gedränge in den Gängen war zum Teil erheblich. Was jedoch der allgemeinen guten Stimmung keinen Abbruch tat.

 

Die Nachwuchswissenschaftler im Bereich Biomaterialien präsentierten sich am Stand des Young Scientist Forums YSF der Europäischen Gesellschaft für Biomaterialien. Sie informierten über den Europäischen Doktortitel, die Aktionen des YSF und diskutierten über Möglichkeiten, wie man auch in Deutschland eine gemeinsame Plattform zur Weiterbildung, Netzwerkbildung und Informationsaustausch entwickeln kann.

Die Mitgliederversammlung der DGBM brachte neben der Entlastung des bisherigen Vorstands vor allem die Neuwahlen. Diese waren nach dem Rücktritt des ersten Vorsitzenden, Prof. Rueger notwendig geworden. Ein neues Team, bestehend aus Prof. Epple (erster Vorsitzender, Mitte), PD Dr. Rammelt (Stell- vertretender Vorsitzender), PD Dr. Nebe (Schatzmeisterin, rechts), Prof. Willumeit (Schriftführerin, links) und Prof. Worch (Vorstandsmitglied für besondere Aufgaben), wurde einstimmig gewählt.

Gegen Ende der Tagung wurden dann auch die Preise verliehen: Posterpreise in Höhe von je 300 € wurden an Christian Greulich et al. (AG Köller), Kai Stuckensen&Uwe Gbureck sowie Anas Bouguecha et al. (AG Betancur) verliehen.

Förderpreise in Höhe von je 1.000 € für die besten Dissertationen gingen an Dr. Ursula Mittnacht aus Tübingen (links) für ihre Arbeit: „Biofunktionalisierung von Neuro-Implantaten mittels siRNA" sowie Dr. Roman Tsaryk aus Mainz (rechts) für die Arbeit: „Effects of metal-induced oxidative stress on endothelial cells in vitro".

Wie schon oben erwähnt, kamen neben der Wissenschaft das Kulinarische und die soziale Komponente nicht zu kurz. Während beim „Get together" des ersten Abends ein munteres Jazztrio für Stimmung sorgte, wurden die Tagungsteilnehmer am zweiten Abend in die Welt des Mittelalters entführt. Der Besuch der historischen Gaststätte Klausenhof an der Burg Hanstein sorgte für gute Unterhaltung durch Musikanten, Gaukler und natürliche deftigem Essen und Trinken. Und nach diesen Abend kann sich die DGBM vermutlich rühmen, zumindest in Deutschland die einzige Fachgesellschaft zu sein, die einen frisch geschlagenen Ritter Ersten Vorsitzenden hat.

 

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